"Schokolade macht einen fetten A..."

Natascha Petz eröffnet mit Musik-Comedy-Show das neue Semester der Volkshochschule
Von Dennis Lendeckel

LEBENSTEDT. Das Zwerchfell wurde auf eine ganz harte Probe gestellt. Zur Eröffnung des neuen Semesters der städtischen Volkshochschule sorgte die Musik-Comedy-Show von Natascha Petz für eine proppenvolle Kulturscheune. "Sie ist eine 1,60 Meter große Frau, die genau die Vorzüge bietet, von denen jeder Mann träumt – Intelligenz, Durchsetzungsvermögen und eisernen Willen", witzelte Michael Osann, Fachdienstleiter Bildung der Stadt Salzgitter, bei der Ankündigung. Die Vorschusslorbeeren waren mehr als zutreffend. Das Berliner Energiebündel Natascha Petz riss von Beginn an das Kommando in der Kulturscheune an sich. Ihr pfundiges Programm drehte sich rund um die Problemzonen der Frauen. Älterwerden, Gewichtsveränderungen, den richtigen Mann fürs Leben finden oder das Ticken der biologischen Uhr – nichts ließ die Komödiantin mit der Wahnsinnsstimme tabuisiert.
Grillhähnchen als Yoga-Übung
Die gesundheitlichen Hinweise auf Zigarettenschachteln finde sie gut, die müssten nach ihrer Meinung auch woanders stehen. "Schokolade macht einen fetten A....", so Petz. Zum Thema Abnehmen, um das Traumgewicht zu erreichen, gab sie den Geheimtipp des Abends: den Diätyoga-Kurs. Das funktioniere ganz einfach. Man bilde mit seinem Körper bestimmte Figuren, ganz wie beim "normalen" Yoga. Die drei Grundhaltungen seien Gummibärchen, Pommes und Grillhähnchen. Man gehe also in die Position "Grillhähnchen" und schließe die Augen. Dann stelle man sich das leckere Fleisch vor und spüre, wie das Wasser im Munde zusammenlaufe. Nach einer Weile öffne man seine Augen und beim Anblick von lauter sabbernden Grillhähnchen im Kurs, vergehe prompt das Hungergefühl. Zwar waren auf Nachfrage sehr viele der rund 250 Besucher in festen Händen, doch die Nachhilfestunde in Sachen Den-Mann-fürs-Leben-angeln kam bestens beim Publikum an. Petz imitierte gekonnt ein Partnersuchvideo. "Ich bin die Natascha und du bekommst nicht nur mich, sondern auch meine offenen Hände, da kannst du an jedem Monatsanfang deinen ganzen Lohn hineinlegen", scherzte die Berliner Ulknudel, die auch das neumodische Speed-Dating auf die Hörner nahm. Zu guter Letzt ein Hinweis an alle Frauen, die noch nicht an der Torschlusspanik leiden: "Zwischen 30 und 40 schließt sich eine Tür nach der anderen", so Petz. Dann könne es passieren, dass man – wie sie – das Hinterherpfeifen von Bauarbeitern vermisse und man bei Google die Großbaustellen der Stadt suche, um an den dortigen Bauarbeitern in der Hoffnung vorbei zu stolzieren, wie früher zu schlanken Zeiten, die bewundernden Blicke und Pfiffe zu ernten. "Bei einer anderen Berliner Komödiantin aus Marzahn ist der Eintritt im Gegensatz zur heutigen Show nicht frei, aber Natascha Petz ist um Klassen besser", sagte Hildegard Moritz aus Lebenstedt begeistert.
Samstag, 06.09.2008, Quelle:
http://www.newsclick.de/index.jsp/artid/9074855/menuid/2163